DIPABEV – Open Source-Standards für Digitalisierung und Interoperabilität bei patientenorientierten Behandlungspfaden in der hausärztlichen Versorgung

Projektbeschreibung

Die Digitalisierung von Arbeitsabläufen wirkt sich immer stärker auf die hausärztliche Versorgung aus. Dies betrifft zurzeit vor allem die Kooperation und den Informationsaustausch mit den anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems wie Krankenhäusern, Fachärzteschaft und Nachsorgeeinrichtungen. Zukünftig wird die medizinische Versorgung zudem immer häufiger auch in sogenannten Primärversorgungszentren geleistet werden, in denen Angehörige der unterschiedlichsten Gesundheitsberufe an einem Ort Hand in Hand arbeiten. Dort gehören digitale Instrumente und Verfahren beispielsweise beim Kontakt mit Patientinnen und Patienten (Telemedizin) zum festen Bestandteil eines Behandlungsprozesses. Doch häufig sind die IT-Systeme der verschiedenen Versorgungseinrichtungen nicht miteinander verbunden oder passen technisch nicht zusammen, was den Informationsaustausch unnötig kompliziert oder sogar unmöglich macht.

Zur Lösung dieses Problems will das Projektteam von DIPABEV digitale Verfahren entwickeln, die den Datenaustausch über die gesamte Behandlungskette sicherstellen und als sogenannte Open Source-Standards für alle interessierten Akteure im Gesundheitssystem frei zugänglich sind. Zu diesem Zweck bringen sie Vertreterinnen und Vertreter aus allen beteiligten Einrichtungen in einem digitalen Design Thinking-Workshop zusammen. Ziel ist, in mehreren Runden spezifische Bedarfe und Abläufe zu identifizieren und dazu digitale Lösungen zu erarbeiten. Beispielsweise könnten Fitnessdaten der Patientinnen und Patienten mit Laborergebnissen verknüpft werden, um die Behandlung einer Herzinsuffizienz zu verbessern. Diese Verknüpfungen werden von Softwareentwicklern umgesetzt und anschließend in der Praxis getestet. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,7 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall trägt das im Projekt entwickelte digitale Verfahren dazu bei, die Datenflüsse in der hausärztlichen Praxis und in Primärversorgungszentren deutlich zu vereinfachen und damit derzeit noch analoge Abstimmungsprozesse abzulösen.

Themenfeld: Voraussetzungen für die Entwicklung und Anforderungen an die Implementierung von eHealth in der Patientenversorgung

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Joachim E. Fischer
Universität Heidelberg
Medizinische Fakultät Mannheim
Zentrum für Präventivmedizin und Digitale Gesundheit
Ludolf-Krehl-Straße 7-11
68167 Mannheim
+49 621 383 71804
joachim.fischer@medma.uni-heidelberg.de